Die deutsche Botschaft zu Besuch !

Dienstag, den 25.09. bekam ich eine E-Mail, die die Musikschule den Rest der Woche auf den Kopf stellte: „Bzgl. Ihrer Anfrage für ein Partenariat, möchte der Botschafter gerne Ihre Musikschule kennenlernen und Sie dort besuchen. Würde Ihnen hierfür kommenden Freitag 28.9.2018 um 9.30 oder 10 Uhr passen?“ Keine Frage, das passte mir! Vor einiger Zeit hatte ich eine Anfrage für ein Partenariat dort abgegeben, aber keine große Hoffnung gehabt, dass sie überhaupt antworten. Dass der Botschafter von sich ausseinen Besuch ankündigt, damit hätte ich nie gerechnet !

In den nächsten 2 Tagen liefen die Vorbereitungen bis in die Nacht hinein auf Hochtouren: Proben mit dem Orchester; meine Schülerin Amsetou (10 Jahre) hat voller Eifer die deutsche Nationalhymne auf der Geige geübt (innerhalb von 2 Tagen!) und mit Klavierbegleitung beinahe fehlerfrei gespielt; Getränke-, Zelt-, und VIP-Stuhl-Bestellungen; Dekoration des Hofes und der Bühne; Einladungen der Medien und eines Fotografen; Autoritäten wie des Bürgermeisters, des Naaba, der Conseillers; Schreiben einer Rede; Beschaffung von Technik für die Beschallung; Aufbau einer Instrumenten-Ausstellung, Basteln von Geschenken, und und und…

 

Obwohl der eigentliche Besucher – der deutsche Botschafter – an dem Tag leider krank war, war es ein großer Erfolg für uns und die Kinder. Er schickte eine Stellvertreterin, die Referentin für Kultur, die mit großem Interesse die Schule kennengelernt hat. 

 

 

 

 

Nach der (obligatorischen) Eröffnung durch die

Nationalhymne von Burkina Faso (gespielt von Leatitia und Amsetou auf der Geige) hieß es: „Da wir heute Besuch von der deutschen Botschaft haben, hören Sie jetzt die deutsche Nationalhymne auf der Geige.“ - das versetzte die Kulturreferentin in großes Staunen:

Ein burkinisches Mädchen, das auf einer Geige eine Hymne spielt – und das mit einer Überzeugung und einem Selbstbewusstsein, als würde sie mit dieser Hymne ihr eigenes Land vertreten.


 

Sehr interessant für unseren Besuch war die Vielfalt unserer Instrumente: Auf der einen Seite traditionelle afrikanischeInstrumente wie Kora, Ruudga, Djembé, Doum-Doum, Balafon; auf der anderen Seite die „exotischen“ Instrumente wieGeigen, Ukulelen, Blockflöten und Boomwhacker. 

 

Fadéla und Amsetou führten den Besuch durch die Ausstellung und erläuterten alle Instrumente und die Fotos von unseren wichtigen Ereignissen.


Trommel, Tanz und Grußwort darf natürlich nie fehlen.

 

 

Die Ehrengäste im Interview mit

unseren Partnern Radio Jeunesseund

Canal 3 (TV):

 

Stellvertretender Bürgermeister

Kulturreferentin

der Naaba (traditioneller Chef)

Geschenk-Übergabe an die Kulturreferentin

Highlight zum Abschluss: Der Naaba tanzt mit den Kindern Warba(traditioneller Tanz aus Burkina Faso) unter den Rhythmen der Djembé und Doum-Doum. 

Die Bewohner unseres Stadtteils haben den Naaba seit 15 Jahren nicht gesehen.. sie sagen, dass es wohl bisher hier in dem Stadtteil kein Ereignis gab, das der Naaba für wichtig erachtet hat und an dem er teilnehmen wollte. Dass er schon zum zweiten Mal bei unserem Konzert war und jedes Mal in seinem Grußwort ans Publikum seine Achtung für das Projekt zum Ausdruck brachte – und dieses Mal sogar tanzte – ist eine große Ehre für uns !